Die Heringfischerei war in Siglufjördur eine grosse Industrie. Im Vergleich zu den heute ca. 1200 Einwohnern waren es damals bis zu 15000 Menschen. Die Fische wurden zu Fischmehl und –öl verarbeitet und vor allem Frauen und Kinder haben die Fische geköpft und schön aufgeschichtet in Holzfässer gelegt, mit einer grossen Portion Meersalz gesalzen und so den ganzen Tag lang. Eine harte Arbeit für diese Frauen, stundenlang stehen und die Hände immer in dieser Fischsalzlake litten sehr darunter, bis Weihnachten waren die Hände wieder geheilt, haben wir mitgehört. https://www.iceland.de/virtuelle-islandreise/nordostisland/siglufjoerdur/
Wenn die Schiffe kamen wurde so lange gearbeitet, bis die Ladung verarbeitet war dies konnte über 16 Stunden dauern. Viele der Frauen wohnten zusammen auf engem Raum mit Kajütenbetten, manchmal mussten die Betten sogar zu zweit geteilt werden. Eines dieser Häuser ist noch so vorhanden, wie es einmal war.
Natürlich hatten die Küfer auch viel Arbeit, denn zig Fässer mussten fabriziert werden. Es war das reine Gold, was hier aus dem Meer gefischt wurde.
Das Museum ist sehr informativ und zeigt eindrücklich wie die Heringfischerei der Arbeitsmarkt war, bis die Heringe nicht mehr schwarmweise kamen.
In Siglufjördur wird immer noch fest gefischt. Viele kleine Fischerboote liegen im Hafen und etwas ausserhalb des Ortes hat es nochmals einen kleinen Hafen mit Fischerbooten.
Am Sonntag gegen Abend wird es lebendig, denn immer wieder verlässt ein Fischerboot seinen Anlegeplatz und fährt zur Kaimauer hinüber, wo sich hellbraune grosse Boxen befinden. In diesen hat es Eis und jedes Fischerboot füllt seine Boxen auf dem Boot mit diesem Eis. Es ist ein Kommen und Gehen. Das heisst, dass am Montag in der Früh alle ausschwärmen werden um zu fischen.
Am Montagmorgen sind nur noch etwa 2-4 Boote in unserem Hafenbeckenteil, alle Anderen sind an der Arbeit.
Wir verholen Amelia auch auf die Kaimauerseite, jedoch nicht um Eis für Drinks zu holen. Der eine Frischwassertank wird gefüllt, danach geht es weiter zur Tankstelle, welche direkt nach der Eingangsmole zu den Kai- und Hafenanlegeplätzen liegt. Ein Herr ruft uns noch zu, das wird wohl der Hafenmeister sein, denn haben wir noch nichts bezahlt, da wir niemanden gesehen haben. Er folgt uns mit dem Auto, was für uns ein guter Service ist, die Bezahlung erfolgt in mit Bargeld.
Kurz danach kommt wie von Hans organisiert, der Herr um unsere Dieseltänke zu füllen. Peter wird für die Bezahlung mit dem Auto zum Office hin und wieder zurück zur Tankstelle chauffiert, im Service inbegriffen.
In dichtem Nebel verlassen wir diesen Ort, mystisch ohne Wind und mit einer Erfahrung über diese Heringe reicher.
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