Unser Junitörn haben wir mal so betitelt, mit der Absicht südwärts in Richtung Dänemark zu segeln. Wie sieht unser Plan nach 6 Tagen aus? Was für Segel Highlights haben wir vollbracht bis jetzt?
Skipper Peter meint:
Alle Herausforderungen haben wir mit Bravour bestanden. Viele schöne Fahrten durch schmale, steinige Sunde, an allen Untiefen vorbei, geniale Landschaftseindrücke, immer sonniges Wetter und die Segel haben wir wirklich kurz mal gesetzt und konnten mit einer Geschwindigkeit von 7 Knoten segeln. Neue Orte und Inseln haben wir besucht.
Weitere Segelabenteuer kommen ihm nicht in den Sinn.
Was sagt Amelia dazu?
Die Crew ist dem Wetter entsprechend motiviert. Moni erfreut sich an Landgängen zu Fuss oder mit dem Fahrrad.
Peter denkt sicher, wenn Moni sagt, da könnte man joggen: schon wieder! Doch auch er kommt immer sehr erfreut von diesen Landschaftseindrücken zurück.
Mich, Amelia lassen die Beiden öfters alleine, entweder am Anker oder im Hafen. Wenn sie zurück an Bord sind, werden die Hafenhandbücher und das Wetter studiert wie verrückt, Wind kommt deswegen auch nicht mehr auf deswegen.
Die einzige windige Sache war die zweite Nacht in Klädesholmen. Da hatte es ab Mitternacht ziemlich Ostwind, der in den Hafen drückte. Ich war an zwei Mooringleinen auf den Heckklampen und mit dem Bug zum Steg mit Bugleinen angemacht. Die Wellen des Windes machten derart ein Geräusch welche ans Heck preschten, dass Moni um 2 Uhr aufgestanden ist. Der Skipper schläft bei solchem Lärm tief und fest. Sie beobachtete den deutschen Skipper auf dem Aluboot (Steuerbordseite), wie der an seinem zweiten Vorstagroller und dem Segel irgendetwas besser befestigte. Es schlug bei dem ziemlich heftig herum. Moni weckte später den Skipper Peter dann doch mal, ob man nicht evt. unsere Leiter im Bugkorb demontieren sollte, falls der Wind noch zunimmt. Er kontrollierte dann mal an Deck alles und kam nach längerer Zeit wieder an die Wärme zurück. Seine Tat war diese, dass er auf beide Mittelklampen nochmals je eine Mooringleine befestigte als Spring.
Was auf alle Fälle lustig ist, sie verschlafen sehr viel. Ungewollt hat Moni den Wecker auf dem Handy schon einige Male falsch gestellt. Es gibt da eine Anzeige wöchentlich und eine von Samstag und Sonntag, da kann man natürlich lange warten bis SA oder SO ist, bis der endlich losgeht. Peinlich, aber bis anhin haben sie nichts verpasst, da es eben kaum Wind hat.
Sie machen bis jetzt wirklich das, was man als Tagessegler macht, Kurz- oder gar Miniaturschläge. Wie ich jedoch gehört habe soll es ein Monitörn geben und das ist sicher in ihrem Sinne.
Aus meiner Sicht haben sie mich sehr gut im Griff, keine Steinberührung, kein Fischernetz in der Schraube. Der Loggeber, der gestern kurz nach der Hafenausfahrt von Klädesholmen nicht mehr funktionierte, hat Skipper Peter während der kurzen Segelpassage einwandfrei wieder repariert. Mir gefällt es so, nach all den langen Passagen und der langen Segelzeit im letzten Jahr das Rad etwas zurück zu schrauben und mal auf easy zu stellen 😉.
Moni’s Seglerlatein:
Schöne Innenpassagen Fahrt ohne Wind, Anker und Dinghi bereits benutzt, geschwommen wurde auch schon. Viele schöne Inseln in der näheren Orust Umgebung gesehen und erkundet. Das Anmachen an Mooringleinen hat auch geklappt, obwohl wir dies schon lange nicht mehr gemacht haben. Wie Amelia erwähnte habe ich schon einige Male den Wecker falsch gestellt. Das mit dem Wind ist wirklich so eine Sache. Wohin sollen wir, fragen wir uns immer wieder oder wie lange hat es wirklich etwas Wind? Einmal, kurz nach Klädesholmen die Segel gesetzt für wenige Seemeilen das ist sonderbar, kann nur noch besser werden.
Mir passt das Bestens, Land und Leute ob laufend, joggend oder Fahrrad fahrend, bei dem Prachtswetter einfach wunderbar!
Was gibt es heute seglerisches zu berichten?
Unter Motor sind wir nun unterwegs zur Insel Laeso, Dänemark ca. 28 Seemeilen weit entfernt. Es sollte Wind haben zuerst Ost, dann Nord, den spüren wir kaum. Die Sonne scheint, kurze Hosen und der Motor brummt gemütlich vor sich hin. Da alles so ruhig ist, kann ich diesen Post mal auf dem Laptop schreiben und ihn nach unserer Ankunft auf die Page kopieren.
Wir kamen gestern Abend auf der kleinen Insel Donsö an, südwärts ziehen an der Westküste an einem Samstag wollten wir nicht. Varberg an einem Wochenende besuchen, dies muss an einem Wochenende nicht sein.
Vielleicht können wir noch die Segel setzen, wer weiss. Diesen Eintrag habe ich dem Skipper gerade vorgelesen und es kommt Wind auf. Peter setzt das Vorsegel und ich sollte mich auch seglerisch betätigen.
So endete wenige Minuten vor 14 Uhr mein Schreiben und ?.... wir konnten bis vor die Hafeneinfahrt von Laeso segeln. Da habe ich zu fest nach Wind gejammert und wir wurden sofort damit beschenkt. Kurz nach 17 Uhr kamen wir auf der Insel an und fanden sogleich einen freien Platz für Amelia. Neben vielen Schweden, Dänen, Deutschen hat es auch ein Schweizer Boot mit einer Winner und ein paar Norweger sind auch hier.
Von der steinigen Seite Schwedens mit den schmucken weissen Holzhäusern sind wir nun auf der sandigen Insel angekommen bei dem man sofort merkt, dass wir in einem anderen Land sind. Die Baustil der Häuser ist total anders.
Liebe Moni
als Leser ist man fast mit dabei. Herzlichen Dank.
Andreas