
Wir verlassen Skudeneshaven am Dienstagmorgen nicht wie wir einmal geplant hatten, denn die Bettwärme hatte uns vom aufstehen gehindert. Ich denke es lag nicht an dem, dass das Aufstehen uns öfters etwas Mühe bereitet. Es liegt eher an dem, dass es am Abend immer viel zu spät wird. Es ist um Mitternacht immer noch hell und wenn dann am Morgen Regentropfen zu hören sind, dann bleibt man doch eher noch etwas liegen.
Zum Ablegen hat der Regen aufgehört und so fahren wir aus diesem idyllischen Ort mit engem Fahrwasser heraus. Wir wissen, dass es nicht viel Wind haben wird, deshalb fahren wir mit Motorstrom in Richtung Haugesund. Das Wetter wird immer nebliger, sodass Peter das Foghorn (Nebelhorn) einschaltet, dieses tönt automatisch. Es gibt Segelboote, welche gerade dabei sind den Spinnacker zu setzen, aber wir bleiben mit Motor.
Die Strömung, welche uns zusätzlich schiebt, erreicht mit 9.1 Knoten Geschwindigkeit über Grund die Höchstgeschwindigkeit. Das waren 3 Knoten welche uns geschoben haben, welche wir gerne genommen haben. Peter wollte nach Haugesund, welches wir nach ca. 2.5 Stunden erreichten, jedoch bereits kennen. Ich erwähnte wir sind bereits nass, das Wetter wird Morgen nicht besser sein und noch weniger Wind soll es geben und so sind wir weiter gefahren. Als wir bei der Durchfahrt sahen, dass da noch eine AIDA liegt, waren wir froh, nicht in eine mit Kreuzfahrtbesetzten Stadt anzuhalten.

Die Segel konnten wir später auch noch setzen und so segelten wir dann gemütlich einen Viertel der Strecke, bis wir in Leirvik im Hafen ankamen. In anderen Jahren hatten wir für so leichtes Segeln nie Zeit, da wir immer lange Strecken unterwegs waren, da gab es immer entweder viel Wind mit Segel oder unter 4 Knoten Fahrt, da lief der Motor oder wurde zu Segelunterstützung dazugekommen.
Freie Hafenplätze gab es viele und wir suchten uns einen davon aus. Der Hafen ist geschützt, die sanitären Anlagen sind super schön. Für einen Spaziergang durch den Ort ist es uns zu feuchtfröhlich. Es regnet immer wieder und so gibt es etwas zu essen. Das polnische Boot Lotna M, welches in Lysebotn war, legte ziemlich spät auch im Hafen an. Dieses Mal mit zum Teil ausgewechselter Crewmitglieder, so denken wir.
Zu einem Spaziergang kamen wir kurz nach 23 Uhr doch noch, denn liefen aus dem Hafen viele Schlepper aus und Peter wollte schauen, wohin diese fuhren. Er war von diesen Booten und dessen Manöverkraft, welche sie da beim Ablegen hatten, fasziniert. Wir begutachteten noch die Tankstelle, denn wollten wir am nächsten Tag noch beide Dieseltänke noch füllen.
Leirvik als Ort selber ist etwas heruntergekommen. Viele Häuser stehen zum Verkauf, Läden sind geschlossen in der Ladenstrasse, aber dafür gibt es ein Superladenzentrum mit 45 Shops, der unweit vom Hafen liegt. Dies erkundeten wir auf unserer Besichtigungstour am Mittwochmorgen.
Danach erneut ablegen, Diesel tanken und unser Plan war Rosendal, welches wir bereits kennen. Das Wetter soll für Donnerstag und Freitag warm und gut sein für Aktivitäten an Land.
Kaum abgelegt setzen wir die Segel und wir dümpeln herum, aber wir haben ja Zeit. Krafttraining an Bord geht da sehr gut für mich, es gibt auch ein paar Leseseiten, denn ist es wie gesagt gemütlich, obwohl das Wetter eher trüb ist.
Wir waren noch nicht lange unterwegs, da sah ich dieses schnittige, blauschwarze Boot, welches unweit von uns mit Motor unterwegs ist, da dachte ich mir, das muss die Sophie sein. Ein kurzer Blick aufs AIS und es war die Sophie aus Southampton, eine Contest 42, welche von einer Frau Einhand gesegelt wird.
Auf unserer Fahrt nach Stavanger da haben wir einen Funkspruch gehört, bei dem eine Sophie von der Küstenwache gesucht wurde, da diese ein Telefoncall bekommen hat. Da dieses Boot zweimal angefunkt wurde, wir das Boot dann in Stavanger liegen sahen, dachten wir uns, was das wohl für eine Crew ist, welche da sogar telefonisch via Funkaufruf gesucht wird. Diese Bootscrew sahen wir am letzten Samstag, als wir Skartveit zum Hafenmeister gingen. Wir haben Sharon unser Boot gezeigt (denn ist unser Boot ja auch eine 42er) und sie auf später zu einem Tee eingeladen.
Diese Sophie war da unterwegs und Peter funkte sie an, wohin sie denn fahren würde und wir seien die, welche auf in Front auf Backbordseite am segeln sind. Sie wollte in eine Bucht mal schauen und Peter machte ihr Rosendal schmackhaft. Sie fuhr weiter mit über 6 Knoten und sahen, dass sie nicht zu dieser Bucht abbog.

Der Wind nahm leicht zu, wir segelten Schmetterling mit ausgebaumten Yankee und Grosssegel und später kam auch noch das Kuttersegel dazu. Es rauschte dann bald mal mit über 6 Knoten so dahin. Die Innenpassage nach Rosendal war dann mit etwas Fallböen bestückt oder hatte kaum mehr Wind und so fuhren wir die restlichen 4 Seemeilen mit Motor zum Hafen, den wir kurz vor 19 Uhr erreichten.
Was alles in Rosendal läuft das wird kommen, auch gibt es zu diesem Beitrag noch ein paar Fotos.
コメント