Bei etwas trübem Wetter verlassen wir Grimstad mit dem Ziel Mandal. Zuerst hatten wir mal den Plan bis nach Kristiansand zu segeln, aber da die Wetterberichte so guten Wind versprachen, äusserte ich mich, ob wir nicht bis nach Mandal weiterziehen wollen.
Nach dem Ablegen Motoren wir 1.5 Seemeilen bis wir frei von Untiefen sind und setzen die Segel (Gross, Yankee und Kutter). Hauptsächlich Vorwind und Raumschot kommen wir schnell vorwärts. Wie Amelia bereits erwähnte hat sie ihren Rekord von 11.5 Knoten erstellt bei einer Wellenabfahrt. Auch der Funkspruch der Aquanaut (deutsches Begleitboot eines deutschen U-Bootes) hatten wir auf dieser Fahrt. Nicht nur wir wurden angefunkt, sondern auch viel später ein Frachter, der uns auf Gegenkurs begegnet ist, wurde aufgefordert seinen Kurs um 10 Grad zu ändern.
Bis kurz vor die Einfahrt von Mandal segeln wir, da musste ich mich sputen um alle Anlegeleinen und Fender, Steuer- wie auch Backbordseite zu befestigen.
Da wir bereits im 2018 in diesem Hafen mal waren, ist dies immer einfacher, denn man kennt es bereits. Ein kurzer Spaziergang durch das schmucke Örtchen, beide etwas mit Seegang unterwegs, wollte Peter irgendwo eine Pizza mit aufs Boot nehmen. Mir war überhaupt nicht so nach Pizza, denn war mir noch etwas komisch vom Gewell von heute. Wir sichten noch einen Asiashop der geöffnet war und schlenderten dort herum und so kauften wir noch ein paar Dinge, um uns an Bord eine asiatische Nudelsuppe zu kochen.
Unser Rundgang endete noch auf einem Hügel, den wir im 2018 nicht besuchten und kamen gerade rechtzeitig vor dem Regen wieder aufs Boot zurück.
Am nächsten Morgen hiess es bereits wieder Leinen los, denn unser neues Ziel war Farsund.
Heute setzen wir das Ölzeug, denn ist es trüb und Regen ist gemeldet. Wir segeln erneut mit Raumschot und Vorwind, Gross und Yankee wurde gesetzt. Fotos machen wir kaum welche, nicht mal den schönen Leuchtturm von Lindesnes. Es ist einfach zu trüb und es kommt noch trüber…… und…
Es ist eine schöne Sundeinfahrt nach Farsund, aber nach wenigen Tropfen, folgen Regengüsse. Die Stimmung ist trotzdem sehr schön, denn gibt es helle Flecken an einzelnen Ecken vor uns. Wir finden gleich einen Platz längsseits, alles ist nass und Peter erkundigt sich mal wie und wo man bezahlen kann. Ein Deutscher macht dies auch gerade, die App funktioniert nicht, der Deutsche geht zurück aufs Boot, denn hat sein Kollege bereits Kaffee gemacht. Peter ruft diesem Hafenmeister an, Paul oder wie er geheissen hat, erklärt dem Peter, dass für internationale Gäste die Hafengebühr gratis ist, denn sei das auf der App noch nicht eingerichtet.
Gleich bei den sanitären Anlagen ist auch ein X extra bei dem wir gleich noch einkaufen. Norwegische Erdbeeren, die ersten welche wir sehen, diese müssen wir haben, denn zu gut sind sie, das kennen wir vom 2018.
Zurück auf der Amelia müssen wir zuerst mal alle unsere nassen Sachen zum Trocknen aufhängen. Danach gibt es den gekauften Sulz-Crevettenkuchen mit frischem Brot aus Norwegen.
Nach unserer Stärkung geht es noch auf einen Rundgang durch das schmucke Örtchen. Das Wetter bessert sich zusehends. Wir kommen auf unserem Rundgang nicht weit, denn sichtet Peter ein Boot mit Färöer Flagge. Da gehen wir noch hin und fragen den Bootseigner noch etwas über die Hafenplätze von den Färöer Inseln aus. Das Interesse, eine Nauticat mal von innen zu sehen ist gross und so laufen wir mit ihnen zurück zu Amelia und sie begutachten das Boot.
Danach starten wir doch noch zu unserem Rundweg in Farsund. Das Wetter wird wieder heller und ist trocken. Farsund wird als Seeräuberstadt betitelt, denn in diesem gut Ort, konnte man sich sehr gut verstecken. Zuoberst auf einem der Hügel ist der Friedhof angelegt mit toller Aussicht auf die vielen kleinen Inseln. https://de.visitsorlandet.com/farsund-lista/
Am nächsten Tag bei super schönem Wetter geht es bereits wieder weiter. Unser Ziel ist Egersund, welches wir im 2018 direkt von der Vindö in einem Schlag angelaufen haben. Nicht nur wir verlassen Farsund, diverse Boote laufen aus. Kaum haben wir das Fahrwasser verlassen werden die Segel gesetzt, am Wind geht es los (das heisst, es ist ziemlich schräg auf dem Boot). Als wir 10 Seemeilen hinter uns hatten wenden wir und können so auf diesem Kurs segeln, bis wir ca. 7.5 Seemeilen vor dem Hafen in Egersund mit Motorunterstützung und dem Grosssegel weiterfahren. Es wird erneut trüb auf der Backbord- und auf Steuerbordseite da ist blauer Himmel und es sieht ganz normal aus.
Wir hoffen, dass das Wetter bis nach dem Anlegen trocken bleibt, denn hat man ja eine gewisse Zeit, bis wir wirklich fest am Steg liegen.
Alles klappt wunderbar, wir liegen fest und der Hafenmeister mit seinem Skipperhund Olaf begrüssen uns nach 18 Uhr sehr freundlich. Er gibt uns Tipps für eine Wandertour ab Hellvik, welches wir mit dem Zug ab Egersund in 6 Minuten erreichen. Auch kreuzt er uns Ankerplätze auf einem Plan an, welche er uns sehr empfiehlt diese zu besuchen. Für uns ist es klar, dass wir in Egersund mindestens einen Tag bleiben müssen. Hier gibt es so viele Wander-, Joggingrouten oder auch Radwege etc.. Das kennen wir von 2018 und war ich ziemlich enttäuscht, als Peter während unserer Segelrauschfahrt plötzlich erzählte von weitersegeln. Da ich immer wieder mal den Windbericht anschaue und wir eben bald mal kaum Wind mehr hatten, erübrigte sich das mit dem Weitersegeln sehr schnell. https://www.visitnorway.de/listings/egersund-tourist-information/182643/
Wind für nordwärts weiter zu segeln, wird ja kommen und sind wir nicht auf der Flucht.
So sind wir noch hier in Egersund und haben diese super schöne Tour, noch etwas ausgedehnt. Ab Hellvik nahmen wir zuerst den Wandertrailpfad über Stock und Stein, schmale Waldwege, zum Sundwasser runter mit vielen schönen Steinen oder Sandstrand, an Ankerbuchten vorbei bis wir auf dem Radweg Nr. 1 waren, welcher uns der Hafenmeister empfohlen hat.
Diesem Weg entlang zu fahren mit dem Rad, laufen oder joggen ist sehr abwechslungsreich. Immer wieder hat es Picknickplätze mit Radständern daneben. Vereinzelt kommen uns Menschen auf diesem Weg entgegen, aber mehrheitlich sind wir alleine. Unsere Tour war schlussendlich 14.3 km lang und ergab doch 356 Hm, welche wir zum Teil gewandert und am Schluss auf dem Radweg gejoggt sind.
Dem Hafenmeister müssen wir nochmals bezahlen, haben uns bedankt für den Tipp. Das Gespräch mit ihm war erneut sehr freundlich. Er hat uns sogar für das bleiben 50 Kronen vom Preis abgezogen. Wir bezahlten nur 200 Norwegische Kronen als 250, in diesem Preis ist das Duschen und das Waschen (inkl. Tumbler), Strom und Wasser am Steg inklusive. (NOK - SFR = durch 10)
Die Gemeinde Egersund macht vieles für das Wohl der Bevölkerung und ist sehr bedacht darauf, die Schönheiten der Natur zu benützen. Grill-, Badeplätze, -stege etc.. hat es überall. Wie uns der Hafenmeister erzählt hat, wird von der Gemeinde das Material bezahlt und die Bevölkerung erstellt es in Fronarbeit. In dieser Umgebung könnte man wirklich noch vieles unternehmen in der schönen und manchmal auch wilden Natur.
Auch wenn wir eine Waschmaschine an Bord haben, benutzten wir heute die Hafenmaschine mit Tumbler. Wie man bei Campern sagen würde: beim Abwaschen lernt man neue Leute kennen, so ist dies mit dem Waschen. Peter lernt eine Spanierin beim Warten bis unsere Maschine fertig gewaschen hat kennen. Sie ist mit ihrem Mann auf einer Radtour, welche sie in Oslo gestartet haben. Dort haben sie Mieträder bezogen und nun ziehen sie 1 Monat von Ort zu Ort mit dem Rad weiter. Sie sind aus Madrid und sind hell begeistert von Norwegen.
Dies die Updates von hier.
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