Die Windvorhersagen sind nicht gerade super, aber wollen wir nicht länger warten und noch wenige Wind bekommen werden. Geplant war, dass die Leinen um 06:00 an Bord der Amelia liegen und das schafften wir.
Vor uns liegen knapp 100 Seemeilen und das gleich zu Beginn nach so langer Zeit. Viel getestet an der Amelia haben wir, aber uns selber konnten wir nicht testen. Wie es uns ergehen wird. Bei sonnigem Wetter und kaum Wind fahren wir durch den langen Sund hinaus bis wir dann bald mal Segel setzen können.
Gross und Yankee werden gesetzt. Das Geknacke beim Setzen des Gross ist weg, Bad Jonas hat die Reparatur gut repariert, kurze Zeit später wird auch das Kuttersegel noch gesetzt. Die Fahrt ging schön voran bei 6-6.5 Knoten, nur war dies nicht von langer Dauer und wir schalteten zusätzlich noch den Motor dazu.
Wenig später kam das Kuttersegel wieder runter und wir „motorsegelten“ weiter. Bis wir dann auch mal alle Segel runternahmen, denn wollten wir nicht tagelang herumkreuzen, sondern ankommen war unser Ziel und das kann man nur mit Motorstrom.
Wie es uns dabei ging? Wenn man lämprig ist, dann ist das oft ein Vorzeichen von Seekrankheit. Wir waren beide so lämprig und schliefen immer wieder mal ein, natürlich hatten wir den Plotter immer in Sichtweite.
Die Zeit verging und irgendwann stimmte die Uhrzeit des Skippers nicht mehr. Da schreiben wir abwechslungsweise etwas ins Logbuch und irgendwann stimmte die Zeit mit Peters Uhr und meinen Einträgen nicht mehr.
Zeitgleich ist unsere Borduhr stehen geblieben (kein spicken möglich) und auf dem Funk ist die UTC Zeit programmiert, unsere Zeit ist UTC +1+1 (da Sommerzeit) und Peter‘s Uhr hat UTC +1 also eine Stunde zurück als meine Uhr. Wie spät ist es wirklich?
Alles drücken und abstellen nützte nichts, es kam immer wieder UTC +1. Das Problem bestand bis heute und nur durch einen Reset, erholte sich die Uhr wieder und tickt wieder normal.
Der Tag ist lang und so fahren wir kurz nach 21:30 Uhr langsam der Inlandpassage. Zuerst haben wir noch 2 Ankerplätze angeschaut, denn ist der Arendal Hafen doch noch 1 Stunde weit entfernt. Wir bleiben dabei und fahren weiter zum Hafen.
Wir legen um 23 Uhr im Stadthafen Pollen an der Holzquaimauer, längsseitig an. Bis alles an Bord erledigt ist wird es bald mal 23:30 Uhr, etwas trinken, eine warme Suppe und bald ist es 1 Uhr und es geht ins Bett.
Das mit dem Tracking auf der Homepage schauen wir natürlich auch an, ob das geklappt hat. Da freut es einem natürlich, wenn die Technik funktionierte während wir unterwegs waren.
Lange wird geschlafen und an Bord, bei warmen, sonnigen Temperaturen können wir draussen ja den Zmorge zum Zmittag essen.
Arendal ist ein hübsches Städtchen, welches wir bereits im 2018 kurz besucht haben. Da war ein Politikfestival, aber auch viele alte Boote lagen hier im Pollenhafen, interessant zum Teil, aber dennoch viel zu viele Menschen.
Jetzt sieht es gelassen und ruhig aus. Im Hafen wo wir damals lagen sind kaum Boote und hier im Pollen da liegen auch kaum welche herum. Arendal hat ca. 45000 Einwohner, ist sehr idyllisch mit kleinen Gassen und vielen Restaurants und Bars rund um diesen Pollenhafen herum.
Wir haben unser eigenes Restaurant und geniessen es direkt am Wasser. Es ist sicher 20 Grad oder mehr und es lässt sich sehr gut an Deck sitzen.
Natürlich müssen wir schauen wohin wir weiter gehen werden, angeschaut haben wir Grimstad und Lillesand, welche wir beide noch nicht kennen. Morgen werden wir nach Grimstad ohne Hektik losfahren.
Mit diesen Bilden senden wir euch sonnig warme Grüsse von Amelia’s Sonnendeck und wünschen euch schöne Pfingsten.
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